Abgebrochener Versuch Richtung Vorderer Zellerhut, 19.07.2013

Ich habe überlegt, was ich am letzten Tag meines Aufenthalts in Mitterbach tun soll und mich schließlich gegen die Zeller Staritzen und für den Vorderen Zellerhut entschieden. Nicht so gscheit, wie sich herausstellen sollte - aber das konnte ich vorher nicht wissen.

Ich fahre also nach Mariazell, dort Richtung Bruck und nach den Kehren rechts weg Richtung Zellerrain. Kurz vor der Brücke, über die früher die Mariazeller Bahn bis Gußwerk fuhr (laaang ists her!) zweigt eine Straße nach links ab. Bis nach einem Bauernhof ist sie asphaltiert, danach eine Sandstraße, die in einigen Kehren hinauf auf den Köckensattel führt. Das dortige Gasthaus (etwas nach dem höchsten Punkt) gibt es schon lange nicht mehr, ich habe aber bei einem meiner Gußwerk-Aufenthalte in den 1990er Jahren dort noch gegessen. Ich parke kurz nach der Rechts-Abzweigung einer Forststraße, die hinauf zum Ochsenboden führt. Diese benutze ich auch für meine Wanderung.


Schöne Glockenblume


Vom Sattel unterm Feldhüttl Blick zu Gemeindealpe und Ötscher

Auf dem höchsten Punkt des Sattels wende ich mich nach links, steil hinauf, suche ein bissl den Weg, finde ihn dann. Nur ein sehr schmaler Pfad, aber noch(!) gut gangbar. In einer Querung geht es nördlich um das Feldhüttl herum, in einen kleinen Sattel. Von diesem gab es früher einen Pfad, der südlich ums Feldhüttl herumführte und in der südwestlichen Ecke des Ochsenbodens herauskam. Den hätte ich für den Rückweg nehmen wollen - aber den gibts nicht mehr.

Von dem kleinen Sattel geht es nun sehr steil weiter bergauf, und auch sehr rutschig. Mein Herz rutscht zusehends in die Hose - wie komm ich da wieder runter? Ein Stück weit probiere ich es noch, will ja nicht so schnell klein beigeben. Aber es hat keinen Sinn - zu schwierig für mich! Vorsichtig drehe ich mich um und kämpfe mich - teilweise am Hosenboden - wieder hinunter. Bin ziemlich sauer - so kurz wollte ich heute nicht unterwegs sein! Erstmal mache ich Rast in dem kleinen Sattel und ess ein paar Bissen. Überlege, wo ich noch rumwandern könnte - steil rauf mag ich nimmer, ist auch ziemlich schwül heute.


Kuh-Ruh am Ochsenboden


Ochsenboden


Beim Abstieg über den Ochsenboden bekomme ich dann noch eine Entschädigung für die Enttäuschung - zwei herrliche Türkenbund-Lilien!


 

Nach insgesamt nur gut 2 Std. bin ich wieder beim Auto. Fahre hinunter Richtung Rasing und schau mich noch ein bissl um nach Resten der Trasse der Mariazeller Bahn nach Gußwerk. Diese ist ja schon seit vielen Jahren eingestellt und vor einigen Jahren wurden auch die Schienen abgetragen - ich habe sie noch in Erinnerung, aber leider kein Foto von damals (da hat mich sowas noch nicht interessiert).

Es stehen noch Masten mit abgerissenem Fahrdraht, man sieht gut die Trasse, hier Richtung Mariazell - nach dem Rechtsbogen kommt die Brücke über die Grünau-Straße.

 

 

Ich fahre zurück nach Mariazell und in die Nähe des Erlaufsees. Von dort spaziere ich noch auf einem netten Waldweg bis kurz vor Mitterbach, parallel zur hier noch sehr kleinen Erlauf, und zurück. Ich beobachte die Wolken, die nichts gutes verheißen, noch bleibt es aber trocken.

Ich fahre dann weiter zum Bahnhof Mariazell, lasse dort das Auto stehen und suche die neuen Schienen der Museumstramway. Diese geht zwar derzeit nur von Mariazell (auf Höhe Bahnhof Schmalspurbahn) bis zum Erlaufsee, aber mit privater Initiative soll sie Richtung Ortskern von Mariazell verlängert werden. Die neue Trasse benutzt die alte der Schmalspurbahn und beginnt auf der anderen Seite einer Zufahrtsstraße zu einer Siedlung südlich des Bahnhofs. Es folgen zwei Weichen ohne weitere Schienen, dann eine Rechtskurve.

 

 


Und dann, nach ca. 600 m, enden die Schienen irgendwo im Nirgendwo - lt. Bahnforum ist das schon seit längerem so. Danach käme dann eine Brücke über einen Graben, so weit gehe ich aber nicht mehr, weil es jetzt blitzt und donnert und zu regnen beginnt - rascher Rückzug, bevor der Regen ärger wird! Ein anderes Mal werde ich mich weiter dort rumtreiben!

Da es jetzt hier nichts mehr zu tun gibt für mich, mache ich mich an die Heimfahrt. Trotz des "Mißerfolgs" vom Vormittag - kann passieren, manches Gelände ist halt nicht "Eli-gerecht" - bin ich zufrieden - die Bahn-Suche hat mir Spaß gemacht.

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