Diebssteig - endlich gefunden! (13.07.2013)

Schon zweimal haben Günter und ich den alten Diebssteig gesucht, der auf der Westseite vom Gobenzsattel Richtung Schoberalm führt. Günter kennt den Weg aus etlichen Begehungen sowohl im Sommer wie im Winter, die aber schon recht lange her sind. Beide Male haben wir zwar eine alte rote Markierung am Beginn gefunden, aber den Weiterweg nicht mehr. Beide Male haben wir uns sehr mühsam den Steilhang hochgekämpft, bis wir auf eine alte rote Markierung stießen, die von rechts unten heraufkam. Wo führt die hin hinunterzu? Das war die eine Frage.

Die andere Frage, die wir bei einer Begehung der Runde über Schober und Öhler klären wollten: beim Abstieg vom Öhlerhaus sind wir bisher Richtung Öhlersimmerl gegangen, aber kurz vorher oberhalb vom Hof Hödl runter zu diesem, durch den Hof durch und auf der Zufahrtsstraße zurück zum Zinsensteiner, wo das Auto parkt. Bei der letzten Begehung war jedoch der Durchgang durch den Hödl verbarrikadiert! Wir haben uns dann durch eine Weide zu einer Lücke im Zaun durchgeschlagen, aber das kann ja keine Dauerlösung sein. Und beim Runtergehen auf der Straße haben wir eine Abzweigung, grün markiert, gesehen, mit Tafel "Zum Öhlerschutzhaus". Wo kommt die oben heraus?

Um beide Fragen zu klären, gehen wir diesmal die Runde in umgekehrter Richtung, d.h. zuerst Richtung Öhlerschutzhaus, dann über Öhler und Schober drüber und von der Schoberalm die rote hinunter - und so müßten wir eigentlich beide Wege finden!

Zum Ausgangspunkt, dem Hof Zinsensteiner kommt man von Gutenstein (Piestingtal), wo man bei der Kirche links abbiegt, dann gleich wieder links und dann rechts und dann fährt man das Längapiestingtal nach hinter bis zu einer Rechtsabzweigung, die man benützt. Am Ende der asphaltierten Straße, beim Hof Zinsensteiner, gibt es Parkmöglichkeit für wenige Autos. Von dort gehen wir nun die linke Forststraße (Hinweistafel "Hofzufahrt Hödl") hinauf bis zur Rechts-Abzweigung der grünen Markierung. Diese leitet sehr steil ziemlich direkt im Wald hinauf bis zu einer Forststraße, die oberhalb vom Hof Hödl den Hang quert und der man nach links folgt.

(Einige der Fotos sind von Günter Berhart)

Bei der nächsten Kreuzung findet man obige Pfeile und geht auf der oberen Straße weiter. Es folgt nun ein längeres Stück Weg auf dieser, mit vier langen Kehren, nicht besonders schön zu gehen. Aber wir sehen einige sehr schöne Blumen:


Türkenbund-Lilie


Echtes Leinkraut (Linaria vulgaris)  



Tiefblick zum Hof Hödl

Letzlich kommen wir bei der Wegkreuzung wenige Minuten westlich des Öhlerschutzhauses heraus, wo wir eine kurze Pause machen. Bis hierher haben wir knapp 1 1/2 Std. gebraucht. Dann geht es weiter auf den Öhler. Der Beginn des Weges wurde grauslich verunstaltet von einer ganz neuen Forstautobahn!

Zum Glück zweigt der Weg bald von dieser ab und schlängelt sich nun, teilweise recht steil, hinauf zum Öhler. Der höchste Punkt ist nicht so genau auszumachen, es gibt auch keinerlei Gipfelzeichen, nicht einmal einen Vermessungsstein.


Meinereiner mit dem nächsten Ziel, dem Schober, hinter mir

Wir wandern weiter, den schmalen Pfad Richtung Schober, lange an einem Wildzaun entlang, bis wir nach etwas über einer Stunde beim Schobergipfel angelangt sind. Diesen ziert ein schönes Kreuz. Günter findet visavis einen Baumstumpf, auf den er die Kamera für ein gemeinsames Foto aufhängen kann.

Auch hier machen wir wieder eine Pause, bevor wir uns den sehr steilen Abhang des Schobers Richtung Schoberalm "hinunterstürzen".


Hier bin ich schon unten im wieder flacheren Teil, kurz vor der Abzweigung nach rechts.

Wir verfolgen nun die rote Markierung, die weiter unten bei einem Pfeil "Längapiesting" kurz den Wiesenhang hinaufführt. Wir wissen aus den früheren Begehungen, daß hier geradeaus leicht bergab der gesuchte Weg weitergeht. Aber man muß wirklich wissen, daß es hier einen Pfad gibt, sonst findet man den nicht. Er wird später etwas deutlicher, geht dann mehr bergab. Wir wissen, daß die gesuchte Rechtswendung auf ca. 725 hm liegen muß, die Höhenmesser haben wir auf Höhe Schoberalm noch einmal nachjustiert. Und siehe da! Genau auf der gesuchten Höhe hängt an einem Baum eine dunkelgrüne, recht neu wirkende, nach rechts weisende Pfeiltafel "Gutenstein"!

Na dann - folgen wir dieser! Teilweise ist der Weg noch ganz gut sichtbar, teilweise kann man ihn nur erahnen, immer aber ist er relativ gut gangbar. Immer wieder finden wir auch die alten roten Markierungen! Und irgendwann sehen wir links unten die Wiese, von der aus wir früher gesucht haben, durchschimmern. Das letzte Stück geht praktisch waagrecht, parallel zum Rand der Wiese, dann gibt es einen "Ausstieg" zu dieser. Und wenn man sich hier umdreht, dann ist der Weg eigentlich nicht zu übersehen!

Wir freuen uns beide sehr, daß wir ihn nun doch gefunden haben! Ich mache etliche Fotos, um den Einstieg von unten her bei einer späteren Begehung wieder zu finden. Dann stapfen wir den Wiesenhang hinauf zum Gobenzsattel. Drüben führt eine Forststraße hinunter zurück zum Zinsensteiner. Etwas oberhalb gibt es ein großes Tor im Zaun des Wildschutzgebietes (oder was immer das sein mag), mit einer nicht versperrten Tür. Und unmittelbar oberhalb vom Hof folgt dann - ganz neu - dieses "feudale" Tor, dessen kleine Türen auch unversperrt sind. Im Winter ist sicher schon ab hier abgesperrt.

Und damit ist unsere erfolgreiche Exploration zu Ende! Nein, noch nicht ganz, ein etwas unerfreuliches Nachspiel folgt noch: Günter's Leihauto läßt sich nicht mehr starten! Nach Telefonat mit der Verleihfirma wird von dieser der ÖAMTC verständigt, auf den wir lange warten müssen. Es stellt sich dann heraus, daß die Batterie zu schwach war und daher der Bordcomputer die Elektronik nicht mehr freigegeben hat. Der Techniker kann uns aber helfen, und so schaffen wir dann auch noch die Heimfahrt.

Insegsamt waren wir gut 4 1/2 Std. unterwegs, und haben 815 Höhenmeter und ca. 12,5 km bewältigt. Das ist nun schon die fünfte Tour in diesem "Wahnsinns"-Juli - immer schönes, aber nie heißes Wetter! Hätte mir nie gedacht, daß es so einen Sommer noch mal gibt!

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