Berichte und Foto-Links von Touren mit Arnold Lengauer aus 2017

Ausgangspunkt - Ziel
Datum, Gehzeit, hm, km
Bericht (Text von Arnold Lengauer und mir) und Link zu Arnold's Fotoseiten
Wanderung Seefeld-Kadolz - Jaroslavice - Slup  (CZE)
21.10. / 5:35 / 225 hm / 25 km
Wir starten in Seefeld-Kadolz im nördlichsten Weinviertel, bei ziemlich heftigem Regen Richtung Jaroslavice. Um das Schloß Seefeld (das privat und nicht zu besichtigen ist) gehen wir durch eine Kellergasse, vorbei an einem Reitstall zur Grenze. Längere Zeit müssen wir auf Asphalt gehen, aber das macht heute eher weniger. Leicht bergab marschieren wir nun nach Jaroslavice hinein. Petrus meint es aber gut mit uns und eine Regenpause macht uns die kurze Schaurast beim Renaissanceschloss (1730/36) hoch über der Ortschaft ein wenig angenehmer. Das Schloß ist leider ziemlich verfallen.
Weiter geht es, um einen riesigen Fischteich herum, nach Slup.

In dieser kleinen Ortschaft befindet sich ein Kleinod der besonderen Art: Eine im Renaissance-Stil errichtete Wassermühle mit 4 Mühlrädern am Thayamühlbach. Die Mühle wurde aufwändig restauriert und präsentiert sich dem Besucher im betriebsbereiten Zustand. Eine interessante Führung (deutsche Texte gibt es auch) gibt Einblick in die Welt der Mühlen von gestern.

Während der Führung hört es zu regnen auf und wir treten den Rückweg nach Seefeld bei zumindest trockenem Wetter an. Was allerdings nicht so schnell trocknet, sind die Wege. Entsprechend mühsam ist das Weiterkommen im Gatsch. Wir machen nach Passieren der Grenze (hier steht bloß ein "Pozor"-Schild auf tschechischer Seite, und zwei Grenzsteine, sonst nichts) noch einen Abstecher über den Rabenberg, ehe wir uns wieder Seefeld zuwenden.

Eine Jause im nahen Laa an der Thaya in der Konditorei Stoiber belohnt uns für die Mühen, auch das alte Rathaus schauen wir uns kurz an.

Fotos von Arnold Lengauer

Radtour Gutenstein - Wr.Neustadt
02.09. / 4:00 / 55 km
Von Gutenstein nach Wiener Neustadt

Per Zug geht es zu sechst über Wr.Neustadt nach Gutenstein. Von dort benutzen wir den Piestingtal-Radweg, der großteils flach der Piesting entlang führt. Nur zwei kurze "Schnapper" sind zu steil bergauf, und daher zu Schieben. Unterwegs sehen wir die Friedhofskapelle Pernitz (1910 erbaut, neobarocker Bau mit Mansarddach und Glockentürmchen), besuchen ebendort die kath. Pfarrkirche zum hl. Nikolaus (1969-70 nach Plänen von Georg Lippert errichtetet) und machen eine Pause bei der Waldegger Kalksinterader.

In Waldegg schauen wir in die kath. Pfarrkirche zum Hl. Jakob, danach radeln wir vorbei am Kalk- und Zementwerk der Wopfinger Baustoffindustrie GmbH nach Piesting. Hier machen wir einen kurzen Abstecher von Radweg, um einen Blick in die kath. Pfarrkirche zum hl. Leonhard (1854–1859, Johann Semmelrock) zu werfen. Am Vorplatz steht ein Florian Kuntner Gedenkstein für eine offene Kirche (2000, Harry Brenner).

Nachdem wir Wöllersdorf, Steinabrückl, Felixdorf und Sollenau durchquert haben, erreichen wir den Wiener Neustädter Kanal. Diesem folgen wir nun bis Wiener Neustadt, wo wir dem Stift Neukloster einen Besuch abstatten. Der Pater Prior präsentiert uns die Kunst- und Wunderkammer und erlaubt auch einen Blick in die großartige Bibliothek mit einem Deckenfresko von Bergl.

Den Abschluß unserer Tour bildet eine kurze Einkehr am Hauptplatz. Das Cafe Bernhart, wo wir eigentlich hinwollten, ist zurzeit geschlossen, es findet sich aber Ersatz. Mit dem Zug geht es dann von Wiener Neustadt wieder nach Hause. Für mich war die Tour die längste, die ich in letzter Zeit gemacht habe! Vom Wetter her wars nicht so ganz fein, immer trüb, aber doch durchwegs trocken.

Fotos von Arnold Lengauer

Wanderung 10 Mühlen-Weg Reichenthal
17.08. / 4:00 / 235 hm / 15 km
Zehn Mühlen und drei gotische Flügelaltäre

Am letzten Tag unserer Mühlviertel-Reise fahren wir nach Reichenthal. In dieser Ortschaft befindet sich die größte Kirche des Mühlviertels, der "Mühlviertler Dom". Als Besonderheit ist die Kanzel zu erwähnen, deren Fuß von einen Baumstamm gebildet wird, um welchen sich eine siebenköpfige Schlange windet. Die Gesichter der sieben Köpfe stellen die Todsünden dar. Vielleicht bemerkenswert ist, dass das einzige Frauengesicht die Hoffart darstellt - alle anderen Sünden werden durch Männer symbolisiert ...

Um Reichenthal herum führt der abwechslungsreiche 10-Mühlen-Wanderweg. Tafeln bei den Mühlen geben Hinweise auf Verwendung und Besitz der längst außer Betrieb befindlichen Zeugen alter Zeiten. Wir starten von Reichenthal nach Nordwesten, die erste Mühle, die Altmühle liegt etwas abseits vom Weg. Auf einem sehr idyllischen Waldpfad wandern wir weiter zur Graslmühle, kommen nach dem Weiler Allhut zur Staatsgrenze und erreichen bald darauf die Süssmühle. Vorbei an der Holzmühle gelangen wir zur 5. Mühle, der Lorenzmühle. Hier ist eine Jausenstation eingerichtet, bei der wir unsere Mittagsrast halten.

Gleich danach passieren wir die Adammühle, anschließend gehen wir länger durch ein hübsches kleines Tal, bis wir östlich von Reichenthal zu den letzten Mühlen kommen: kurz hintereinander Hammermühle, Hofmühle, Herrenmühle und Hausmühle, bei der ein kleines Freiluftmuseum eingerichtet ist.

Es ist mittlerweile ziemlich warm geworden, wir machen im Schatten der Hausmühle noch eine kleine Rast, ehe wir den Anstieg zurück in den Ort Reichenthal in Angriff nehmen.

Nach einem Besuch in Reichenthal lohnt noch ein Abstecher in das nur wenige Minuten entfernte Waldburg. In der dortigen Kirche befinden sich drei großartige spätgotische Flügelaltäre.

Fotos von Arnold Lengauer

Kl. Runde um Horní Plana (CZE) und Abendspaziergang in Schlägl
16.08. / 2:15 / 180 hm / 9 km
Vyšší Brod, Horní Planá und ein Moldaublick

Der Tag beginnt regnerisch. Das ist das richtige Wetter für einen Besuch im Zisterzienser-Stift Vyšší Brod. Die besonderen Sehenswürdigkeiten sind neben den großartigen Bibliotheksräumen das Zawisch-Kreuz, ein Meisterwerk mittelalterlicher Goldschmiedekunst, und die Hohenfurter Madonna. Wir bekommen eine Führung auf Deutsch und haben auch in einem Ausstellungsraum Zeit, uns mit der Geschichte rund um das Zawisch-Kreuz zu beschäfigten.

Nachdem wir bei einem überdachten Jausenplatz neben dem Parkplatz unseren Proviant verzehrt haben, überlegen wir, was wir am Nachmittag machen. Die eigentlich geplante Wanderung von hier aus ist uns etwas zu riskant, weil es doch sehr nass ist im Wald. Daher disponieren wir um und fahren nach Horní Planá, dem Geburtsort von Adalbert Stifter.

Vorbei an der alten Schule und der Pfarrkirche geht es bergan in den Stifter-Park mit dem großen Denkmal des großen Dichters aus dem Böhmerwald. Etwas oberhalb liegt die schöne Wallfahrtskirche Dobrá Voda. Von dort spazieren wir durch bewohntes Gebiet, später auf schönen Wald- und Feldwegen rund um Oberplan, bis wir wieder zum Geburtshaus von Adalbert Stifter und zurück zum Ausgangspunkt kommen.

Auf sehr einsamen schmalen Strassen fahren wir zurück nach Österreich, passieren die Grenze und kommen nach Schöneben, Radfahrgegend im Sommer und Langlaufgegend im Winter (und ich kenne die Gegend von früheren Distanzritten!). Von Schöneben aus, neben dem modernen Hotel "Inn's Holz" geht eine Strasse hinauf zum Moldaublick. Den besuchen wir und sehen, wo wir uns heute herumgetrieben haben - und vor allem den wirklich riesig großen Moldau-Stausee! Das Wetter hat inzwischen aufgeklart und ist jetzt sogar sonnig!

Wieder herunten von der hohen Warte (Herausforderung für Leute mit Höhenangst!) laben wir uns noch bei der netten Jausenstation direkt daneben. Zurückgekehrt nach Schlägl, besuchen wir den Klostergarten und machen dann noch einen Abendspaziergang in Ortsnähe.

Fotos von Arnold Lengauer