Von Lilienfeld über die Höhen nach Traisen, 08.05.2014

Heute habe ich eine etwas längere Wanderung vor - sie wird dann unfreiwillig noch deutlich länger als geplant!
So habe ich aber wenigstens gesehen, was ich doch kann!

Da es sich um eine Streckenwanderung handelt, stelle ich mein Auto bei der Bahnhaltestelle Traisen-Markt ab und
fahre mit dem Schienenbus nach Lilienfeld.
Hier suche ich zunächst ein bissl nach dem Weg, der mich in das Tal nach Süden bringen und mir etwas Asphalt ersparen soll.
In einem Gewirr von Wegerln eines Naturlehrpfades im Stiftspark finde ich dann - außerhalb einer Steinmauer - doch, was ich suche.

Kurz bevor ich wieder auf die Straße (Richtung Lift-Talstation) komme, quere ich ein Wassergerinne,
das - im Kleinformat - an die Südtiroler Waale erinnert.
Bernhard Baumgartner war kürzlich auch hier und beschreibt in seinem Blog-Artikel näheres.


Ein kleiner Waal bei Lilienfeld


Blick in die andere Richtung (bergwärts)

Nach einigen Minuten auf der Straße komme ich zu der Abzweigung, von der die linke Straße hinauf zur Klostereben-Kapelle führt, die rechte zur Lift-Talstation.
Hier irgendwo sollte ein Weg weggehen, der zum Wasserfall führt.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig erwischt habe, weil die Situation ein wenig anders ist wie auf der Karte.

Im Zuge des Höhersteigens in vielen, teilweise nur wenige Meter langen Serpentinen stellt sich heraus,
daß ich tatsächlich falsch bin, nämlich auf dem Mitterriegel.
Na dann halt nicht über den Wasserfall, ein anderes Mal dorthin.
Oben auf der Hütte studiere ich eine Karte - den von mir angepeilten Weg gibts offenbar nicht mehr.

Zunächst aber komme ich zum ehemaligen Gasthaus am Kolm, das eindeutig schon bessere Zeiten erlebt hat.


Das verfallene Kolm-Gasthaus

Ich gehe gleich über die Wiese oberhalb weiter hinauf, stoße dann in der Nähe der Lifttrasse auf den markierten Weg.


Sessellift auf den Muckenkogel


rotes Holunder-Knabenkraut


Blick zum Wiesenwienerwald (Steinwandleiten im Hintergrund)


Frühlingsstimmung am Kolm

Nach 1:40 erreiche ich die Lilienfelder Hütte.
Bin heute ziemlich flott unterwegs, das Wetter ist auch hilfreich - Sonne, Wolken, eher kühl, etwas Wind.


Lilienfelder Hütte

Nach der Mittagspause mache ich mich an den noch sehr langen Weiterweg.



Durch die Suttn wieder runter und über die Kolmstraße zur


Klostereben-Kapelle


Zoom zum Sender am Muckenkogel

Dann wandere ich zunächst die Kolmstraße entlang, zweige dann ab zur Vordereben.
Die Straße ist bis zum Hof Hadegger asphaltiert, danach geht es wieder auf Karrenwegen weiter.


Kapelle am Weg zum Leopoldseder

Eine lange Bergab-Kehre kann ich auf einem Waldweg abkürzen, danach muß ich wieder ein Stück bergauf gehen, um zum Leopoldseder zu kommen.
Hier habe ich schon ca. die Hälfte meines Rückweges geschafft - denke ich zumindest noch.

Kurz oberhalb des Leopoldseder steht auf einem Hügel ein Sender mit einer Bank davor.
Ich mache eine kurze Rast. Auf den Wiesen, durch die ich dann weiterwandere, blüht so einiges.


Hochstaff und Reisalm aus ungewohnter Perspektive


Stattliches oder Manns-Knabenkraut


Eine Anemone


weißes Holunder-Knabenkraut

Da wo laut Karte der Weg wieder in den Wald hineinführen soll, finde ich jedoch die Fortsetzung nicht.
Suche zunächst am Waldrand, entdecke dabei noch eine Blume:


Weißes Schmal- oder Schwertblättriges Waldvögelein

Hier gehts aber nicht weiter, muß weiter links sein. Ein Stück zurück - ah, da ist ja ein Pfad!
Zwar keine Markierung, aber die war ohnehin immer nur sehr spärlich. Richtung paßt, also weiter.
Doch nach gut einer Viertelstunde ist der Pfad plötzlich einfach aus! Unter mir eine Forststraße, auf die ich nicht runterkomm.
Und überhaupt weiß ich nicht recht, wo ich jetzt genau bin.
So ein Mist! Aber es hilft nichts, alles wieder retour.

Und jetzt schau ich genauer - da unten, der Wegweiser, das ist ja meiner! Den hab ich zwar gesehen, aber falsch gedacht, wo der hinzeigt.
Die ganze Verkofferei hat mich eine dreiviertel Stunde gekostet.
Eigentlich dachte ich, nur mehr irgendwie runter nach Lilienfeld und irgendwie nach Traisen zum Auto.

Aber jetzt, wo ich weiß, wie es weitergeht, halte ich doch am ursprünglichen Plan fest.
Mein nächstes Ziel ist die Elisen-Ruhe. Der Weg hierher verläuft etwas anders wie auf meiner Karte,
da hier inzwischen einige neue Forststraßen gebaut wurden.


Elisenruhe

Nächster "Programmpunkt": Zdarskyruhe bzw. -grab, das des berühmten Lilienfelder Schipioniers.
Wieder ziemlich anders wie auf der Karte, aber das ist mir egal. Hauptsache, ich komme voran!
Das Zdarskygrab scheint mir etwas "mickrig", ich habe jetzt aber auch nicht mehr Zeit, ganz hinzugehen und es anzuschauen.
Ein rasches Zoomfoto und weiter!


Zdarskygrab bzw. -gedenkstätte

Ich muß nun noch einmal ca. 100 Höhenmeter hinauf, auf den sogenannten Kammweg, einen schmalen Pfad mit Wurzeln.
Aufpassen, bin schon müde, daß nichts passiert.
Dann endlich bin ich am höchsten Punkt angelangt, der Pfad geht über in einen Karrenweg, es geht nur mehr bergab.
Zunächst über Wiesen, eine Kehre, dann an einem Haus vorbei und ab da asphaltiert.
Teilweise kann ich an den Wiesenrand ausweichen.
Mein rechtes Knie und der Knöchel motzen ein bissl, aber jetzt haben wir es eh bald geschafft!

Nach 3:40 (ab der Hütte) bin ich herunten in Traisen beim Auto - Wahnsinn!
5:20, 935 Höhenmeter, 18,5 km - ich glaubs kaum!
Und ich bin nicht mal extrem müde!
Woher die plötzliche "Leistungsexplosion"? Sicher auch durch die Infusionen, die ich in den letzten Wochen bekommen habe.
Auffüllung v.a. der Mikronährstoffe (auch Mineralstoffe genannt).
Und damit kann ich mich ja nun größeren Zielen zuwenden!

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